Der fünfte Tag

Was für ein toller Tag!

Es ist 07.30 Uhr, als Hasi uns weckt. So langsam haben wir uns eingespielt, wir werden langsam wach, ich lese - jedenfalls im Mädelszimmer - den Blog vor und heute morgen kam der Wunsch nach Musik auf. „Guten Morgen Sonnenschein“, wie wir es auch auf Klassenreisen von Herrn Scholz kennen. 

Dann kam Hasi und sagte, dass es eine gute und eine schlechte Nachricht gebe. 

Die gute: es ist strahlend blauer Himmel und die Sonne scheint!

Die schlechte: beim Bulli sind die Scheiben zugefroren!!! Es war a.... kalt!

Wir haben uns dann, wie jeden Morgen, fertig gemacht, Rucksack gepackt, Flaschen gefüllt und sind ab zum Frühstück. Sehr lecker, Toast, Kakao und frisch gepresster Orangensaft!

Auf dem Platz hinter der Herberge war eine große Bühne aufgebaut, auf der wir noch ein Gruppenfoto gemacht haben. Bis alle da waren wurde die Zeit genutzt und wir haben uns eingecremt. Es sah nicht so aus, als wenn sich das Wetter noch ändern würde. 

Dann ging es los. Ein kleines Stück aus Calas de Rei  raus, an der Straße entlang, bevor wir - mit einem Anstieg beginnend - in einen Wald abbogen. Ca. 16 Kilometer standen für heute an, bis nach Melide. 

Es war eine schöne Strecke, was sich auch hunderte von Läufern dachten, die heute (wahrscheinlich anlässlich des 1. Mais) auf der Strecke in Massen mitliefen. Es ging weiter, durch Wälder und Feld und Wiesen, mal bergauf und mal bergab. Mal begegnete einem ein Trecker, mal Kühe. Das Wetter war unglaublich schön, nicht zu warm, aber der blaue Himmel und die Sonne luden ein zum Genießen!

Nach ca. 8 Kilometern kamen wir zu einem Café mit einer großen Wiese am Hang. Dort lies sich die erste Gruppe nieder, ich telefonierte kurz mit Herrn Jungjohann. Sie waren zwar noch gut zwei Kilometer weiter hinten, wir beschlossen aber, dass wir uns hier treffen und dort gemeinsam was essen. Schließlich war es schon 12.00 Uhr....

Wanderhosen wurden gekürzt, im Gras gespielt, Ron und Jenna gingen ins Café, um die Pilgerausweise zu stempeln. 

Als wir dann alle versammelt waren gab es eine leckere Brotzeit. Hasi hatte für uns Brot, Schinken, Salami, Chorizo und Käse gekauft. 

War das lecker. Alle saßen wir gemeinsam zusammen und genossen dieses herrliche Mahl!

Vielen Dank, Hasi. 

Ein Problem hatte sich aufgetan: Herr Jungjohann war „fußlahm“....

Zum Glück nicht, weil er umgeknickt war, sondern weil sich bei seinem Wanderstiefel die Sohle ablöste!!!

Er versuchte noch (obwohl er es selbst besser wusste, aber nichts unversucht lassen wollte) die Sohle zu kleben, sie löste sich dann aber doch ganz. Für die letzten 9 Kilometer hat er sie dann mit einer Schnur befestigt, beim anderen Stiefel löste sich schon die Hacke.... Herr Kungjohann würde neuesSchuhwerk brauchen, was allerdings (wie sich später rausstelle) schwieriger, als gedacht war - feiert man in Spanien doch auch den 1. Mai und somit waren alle Geschäfte heute geschlossen!!!!

Nun gut, bevor wir wieder weiterzogen wurden noch einmal die Gesichter - und die freigelegten Waden - eingecremt. (Nur Frau Jochens hat vergessen, dass auch ihre Unterarme in diesem Jahr noch nicht so viel Sonne abbekommen haben.....)

Nach weiteren 7 Kilometern, durch Wald und Wiesen, entlang an Flüssen und Straße, kamen wir in ein kleines Dorf - unweit von Melide entfernt, in dessen Café Hasi auf uns wartete. 

Wir gönnten uns alle ein Kaltgetränk und genossen die herrliche Sonne, wussten wir doch, dass die kommende Herberge weder einen Aufenthaltsraum, noch ein Café, noch einen schönen Platz vor der Herberge hat. 

Gegen vier machten wir uns dann auf zur Herberge. 

Hasi hatte hier am Morgen schon eine Überraschung erlebt: die gesamte Herberge bestand aus nur 18 Betten.....

In ein Zimmer wurde dann aber noch ein Klappbett mit rein gestellt. Auf dem Weg dahin haben wir schon einen Tisch in der Pulperia bestellt - und uns das Tier im Ganzen kurz angeschaut. 

Es musste einiges an Organisatorischem geklärt werden, Anmeldung ausfüllen (für jeden einzelnd!), Betten beziehen, Füße pflegen. 

Kurz nach sechs ging es dann zum Essen. 

Einige hatten Sorge, dass sie nichts zu Essen bekommen, weil es nur Pulpo gebe. 

Dieses Missverständnis wurde dann aber ziemlich schnell geklärt, nämlich, als Herr Jungjohann dann mit der Karte kam! 

Für die Großen und Sophia gab es aber Pulpo. Als diese da waren und wir es allen angeboten haben, muss ich sagen, dass ich positiv überrascht war, wieviele tatsächlich probiert haben. Ihr seid toll! Der schmeckt aber auch einfach sehr lecker....

Da ja in jedem Restaurant ein Fernseher lief war es nicht zu vermeiden, dass wir mitbekamen, dass Bayern heute spielt. Und nicht, wie angenommenen, erst morgen. 

Die Pulperia fanden wir allerdings zu weit weg von der Herberge. So haben wir beschlossen, dass Hasi schon einmal vorging (mit Henry), um zu fragen, ob der hauseigene Fernseher geht. Nein!!!

Aber schräg gegenüber gab es ein Café, mit Fernseher, in das dann die SuS, die noch ein wenig gucken wollten, gingen. 

Zur Halbzeit kamen alle wieder und machten sich schnell bettfertig. 

Es war ein annähernd perfekter Tag. 

Morgen früh werden wir nicht in der Herberge frühstücken können - Hasi hat aber im Café für uns Frühstück bestellt. 

Nachdem wir dann morgen losgehen werden, werde ich mich mit Ron, Jenna, Max und vielleicht auch Henry auf den direkten Weg - ohne Pause - nach Arzúa  machen. Ein Wunsch von Ron. Ich bin wahnsinnig gespannt!

Gute Nacht!