Jakobsweg 2018

Jakobsweg 2018
Ron, Max, Malte, Robert, Moritz, Leonie, Sophia, Jenna, Henry, Paul, Julius, Nina und Elena freuen sich schon riesig auf ihre Reise nach Spanien!

Sonntag, 29. April 2018

Der dritte Tag

Was für ein Tag - umgeknickte Füße, rausgesprungene Sicherungen, Regen und gefühlte 1000 Höhenmeter!
Aber ich will von vorne beginnen. 
Da wir erst um 08.00 Uhr frühstücken konnten wollte Hasi uns um sieben wecken. Die Großen entsprechend früher. Allerdings ging das Licht noch nicht, so dass wir beschlossen haben zu warten, bis das Licht angeht. (Es ist in manchen Herbergen so, dass abends um 22.00 Uhr das Licht aus und morgens um 07.00 Uhr wieder an geht....
Bei uns im Mädelszimmer stieß dies auf offene Ohren und wir blieben einfach noch in unseren gemütlichen Schlafsäcken liegen. 
Als das Licht um 07.00 Uhr nicht anging wurden wir ein wenig unruhig. Das Problem lag darin, dass wir in zwei von drei Zimmern nur ein kleines Fenster hatten, so dass kaum Tageslicht reinkam und wir nicht wirklich mit dem Packen hätten anfangen können, da wir nichts gesehen haben!
Aber es wurde immer später, Taschenlampen waren vor Ort, also fingen wir zumindest damit an uns zu waschen und anzuziehen. 
Als endlich jemand da war, der zur Herberge gehörte fragte Hasi einmal nach. 
Es stellte sich raus, dass nachts eine Sicherung rausgesprungen war.... Wir hätten also noch lange auf Licht warten können!
Nun konnten wir aber wieder zügig packen, Taschen in den Bulli, Trinkflaschen füllen, Rucksäcke packen. 
Und da geschah es: auch Paul knickt mit seinem Fuß um! 
Das Frühstück bestand aus einer leckeren Tarte und frischem Obst. Frau Vanheiden schaute sich Pauls Knöchel an, es war nichts zu sehen. Da Paul aber sagte, dass es wahnsinnig weh tut wurde beschlossen, dass er bei Hasi mitfährt. Genauso wie Frau Hamed, deren Knöchel leider auch am Morgen noch dick war. 
Gegen halb zehn waren wir dann so weit, dass wir uns auf den Weg machen konnten. Der Himmel war grau bedeckt, alle sollten bitte ihre Regenjacken anziehen. 
Wir verabredeten uns, in Portomarín eine gemeinsame Pause zu machen, Hasi, Frau Hamed und Paul wollten wir da treffen. 
Durch das Laufen wurde einem wieder warm, die Wolken lockerten auf, die Regenjacke konnte wieder ausgezogen werden. Ich durfte wieder vorne gehen, meine Truppe - zu der sich Sophia gesellt hat - legte ein gutes Tempo vor. Und so kam es, dass wir (obwohl wir vor Portomarín den längeren, steinigeren Weg genommen haben) so schnell in Portomarín waren, dass Hasi und Co noch nicht vor Ort waren. 
Am Ende der Treppe, von der man einen großartigen Blick über die Brücke hat, über die alle kommen, haben wir gewartet, bis alle wieder zusammen waren. 
Wir verließen den Weg, um in die Stadt rein zu gehen und die Kirche anzugucken. 
Als wir wieder raus kamen war der Himmel dunkel grau und es fing an zu regnen. 
Um nicht direkt nass zu werden (wir hatten ja noch 12 km vor uns) und da das Frühstück nicht soo ausgiebig war gingen wir in das gegenüberliegende Café. 
Sandwiches, Omletts und ein Getränk sollten uns stärken.  
Das hat bestens funktioniert, denn als wir fertig waren schien die Sonne!
Nachdem wir wieder auf dem Weg und aus der Stadt waren begann ein schier endlos erscheinender Anstieg. 
Und leider sollte es nicht der letzte sein....
Die Strecke war enorm anstrengend. Entweder ging sie an der Straße entlang, oder man quälte sich höher und immer höher. Durch Wälder, auch durch Waldbrand zerstörte, an Feldern vorbei kamen wir immer wieder zu Häusern, bei denen Henry jedes Mal hoffte, dass es endlich unsere Herberge sei. Ron guckte sich gemeinsam mit ihm jeden Kilometerstein an und rechnete, wie weit es denn noch sei. Die Herberge ist bei Kilometer 78!
Sehr tapfer sind alle immer weiter - bis an ihre Grenzen und kurz darüberhinaus. 
Kurz vor Ende streikte Nina, da ihre Füße und Beine nicht mehr konnten. 
Wie gut, dass wir Hasi haben, der sie mit dem Bulli abgeholt hat. 
Die Kilometer wurden weniger, aber sehr sehr langsam. 
Leider fing es auf den letzten Kilometern dann doch auch noch an zu regnen - mit kühlem Wind. Da wurden auch die letzten Reserven aufgebraucht. Zumal nach jedem Anstieg ein weiterer kam....
Angekommen in der Herberge wurden wir von Hasi und Frau Hamed herzlich empfangen. Alle waren ziemlich erschöpft!
Frau Hameds Fuß ist schon einiges besser. Sie wird morgen noch einmal mit Hasi fahren, aber dann wird sie wieder mit einsteigen. Und wir brauchen keinen Arzt. Paul wird schon morgen wieder mitlaufen. Durch Calcium gab es eine Wunderheilung, so dass der Fuß nicht mehr weh tut. (Eventuell spielt auch mit rein, dass es wahnsinnig langweilig ist sechs Stunden auf den Rest zu warten - und man nichts machen darf, da ja der Knöchel geschont werden muss?!)
Viertel vor sechs saßen wir beim Essen. Vorspeise, Hauptgang und Dessert! Die galizische Supper ist einfach toll! 
Hasi hatte dann eine Überraschung für uns: jede/r bekam von ihm einen Santiago-Pin geschenkt. „Jetzt sind wir eine Gruppe“ hieß es. 
Herzlichen Dank, Hasi! (Besonders, da ich gerade heut früh meinen alten verloren habe....)
Nach dem Essen ging es unter die Dusche, danach Fußkontrolle - es gibt eine erste kleine Blase, aber die kriegen wir in den Griff - und ab ins Bett. 
Ohne viele Worte sind einige direkt eingeschlafen!
Wir „Großen“ setzten uns noch nach Nebenan in den Gemeinsachftsraum, um über den Tag zu reden und wieder festzustellen, wie toll die Gruppe ist. 
Morgen - dritte Etappe - ist eine kurze, mit nicht so vielen Anstiegen. 
Wir freuen uns darauf. 
Gute Nacht!
(Fotos leider nicht ganz  in chronologischer Reihenfolge....)












































5 Kommentare:

  1. Wow! Ihr seid super toll meine tapferen Wanderer!
    Schön das es keine zusätzlichen Verletzten gibt!
    Ich denke an euch
    Tine

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  2. Wir verfolgen jeden Morgen ganz gespannt den Blog mit der ausführlichen Berichterstattung. Tolle Bilder und Geschichten. Bleibt gesund und den beiden Umknickern gute Besserung. Ganz liebe Grüße an alle Wandersleute.
    Thomas

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  3. Freue mich jeden Morgen auf den Bericht und die Bilder vom vergangenen Tag �� immer sehr schön geschrieben��
    Ganz viel Spaß weiterhin!

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. Wir verfolgen auch jeden Tag den Blog, ist ja immer eine Menge Action. Wir wünschen weiterhin ganz viel Spaß und Wanderungen ohne Regen.
    Liebe Grüße für alle
    Angelika und Alex Lischke

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